
By Ernst Jünger
Der autobiographische Roman »Afrikanische Spiele« erzählt von Jüngers abenteuerlichem Ausflug als 16-Jähriger zur Fremdenlegion, kurz bevor der Erste Weltkrieg ausbrach.
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Auch zog er eine Mundharmonika hervor und entlockte ihr so kunstreiche Melodien, daß sogar unser Soldat, der seit dem Auftauchen des fürchterlichen Reddinger fast unsichtbar geworden war, den Kopf wieder zur Tür hereinzustecken begann. Man hatte den Eindruck, daß dieses Instrument seiner Natur in besonderer Weise entsprach, denn er hatte etwas stark Ausatmendes, Pausbackiges und gehörte damit wohl einem Schlage an, von dem das Volk zu sagen pflegt, daß er auf die unangenehmen Dinge dieses Lebens pustet oder pfeift.
Er geriet auch bald in eine wilde Heiterkeit und begann sich mit funkelnden Augen vor uns zu rühmen, denn der Wein war dick und stark wie Likör. ~ 53 ~ Wir erfuhren auf diese Weise, daß er in einem entlegenen Gebirgsdorf geboren und unter den unbarmherzigen Prügeln seines Vaters erwachsen war. Schon früh hatten sich seine Kräfte entwickelt, und eines Tages, als der Alte sich wieder an ihn heranmachte, schlug er ihn halbtot und ließ ihn allein in seinem Hofe zurück. Er ging dann zu den Tonbrennern, die in einem einsamen Bergtal hausten, und stand bei ihnen als unermüdlicher Arbeiter in Ansehen.
Ich hatte eine Art erfunden, den brennenden Leuchter auf den Bettpfosten zu stellen, während die Vorhänge dicht zugezogen waren, so daß ich in dem Bett wie in einer erleuchteten Höhle lag. Auf diese Weise vor der Welt gesichert, sprach ich dem Obste zu, blätterte in dem großen Afrikabuch und steckte mir auch zuweilen eine Pfeife an. Dabei dachte ich über meine Lage nach. Der Rest des Schulgeldes betrug immer noch über fünfzig Mark — ich konnte also noch eine Reihe von Tagen auf diese unbestimmte und treibende Weise zubringen.